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Oliver Fischer - Selbstorganisation zum Anfassen – Was Teams wirklich stark macht

Oliver Fischer: Selbstorganisation zum Anfassen – Was Teams wirklich stark macht

Was haben Kommunikation, Kontrolle und Kollegialität gemeinsam? Sie gehören zu den sechs Dimensionen, mit denen wir bei der LV 1871 die Selbstorganisation unserer Teams sichtbar machen. In diesem 5-Minuten-Impuls zeige ich, wie ein einfaches Modell echte Aha-Momente erzeugen kann – nicht nur im Team, sondern auch bei Führungskräften und im Change-Prozess. Wer wissen will, wie sich agile Reife nicht nur fühlen, sondern auch messen lässt, sollte am nächsten Tag unbedingt beim ausführlichen Vortrag vorbeischauen. Plus: Das Modell gibt’s für Neugierige auch zum Ausprobieren.

Der Vortrag stellt das 6K-Modell vor, ein wissenschaftlich fundiertes Instrument zur Messung und Entwicklung von Selbstorganisation in Teams. Die LV 1871, ein mittelständischer Lebensversicherer aus München, entwickelte dieses Modell vor vier Jahren gemeinsam mit der Ludwig-Maximilians-Universität. Das Modell basiert auf sechs Dimensionen, die alle mit dem Buchstaben "K" beginnen und ermöglicht es, selbstorganisierte Teams systematisch zu bewerten und weiterzuentwickeln.

Der Vortrag folgt einer klaren, aufbauenden Struktur:

  1. Einführung und Unternehmensvorstellung: Vorstellung der LV 1871 als mittelständischer Lebensversicherer mit vielen selbstorganisierten Teams
  2. Problemstellung: Die zentrale Frage nach dem, was Teams wirklich stark macht
  3. Entwicklung des Lösungsansatzes: Vorstellung der sechs K-Dimensionen als gemeinsame Grundlage
  4. Modellpräsentation: Detaillierte Erläuterung des 6K-Modells
  5. Praxiserfahrungen und Validierung: Betonung der wissenschaftlichen Fundierung und praktischen Erprobung
  6. Ausblick und Verfügbarkeit: Ankündigung der Weitergabe des Modells an andere Organisationen

Die Ausgangsfrage: Was macht Teams wirklich stark?

Der Referent beginnt mit einer fundamentalen Fragestellung, die sich die LV 1871 vor vier Jahren gestellt hat: "Was Teams wirklich stark macht". Diese Frage bildete den Ausgangspunkt für die Entwicklung eines systematischen Ansatzes zur Bewertung von Selbstorganisation. Die Herausforderung bestand darin, die komplexen Dynamiken selbstorganisierter Teams messbar und entwickelbar zu machen.

Das Unternehmen erkannte, dass trotz der Existenz vieler selbstorganisierter Teams ein strukturierter Ansatz fehlte, um deren Effektivität zu bewerten und gezielt zu verbessern. Diese Erkenntnis führte zur Suche nach einem wissenschaftlich fundierten Modell, das praktisch anwendbar ist.

Die sechs K-Dimensionen: Grundpfeiler der Selbstorganisation

Das Herzstück des vorgestellten Ansatzes bilden sechs Dimensionen, die alle mit dem Buchstaben "K" beginnen:

  • Kollegialität: Die zwischenmenschliche Dimension der Teamarbeit
  • Koordination: Die organisatorische Abstimmung von Aktivitäten
  • Kooperation: Die Zusammenarbeit im Team
  • Kontrolle: Die Steuerungs- und Überwachungsmechanismen
  • Kompetenzen: Die fachlichen und methodischen Fähigkeiten
  • Kommunikation: Der Informationsaustausch und Dialog

Der Referent betont, dass diese "6 Dimensionen, mit denen man die Selbstorganisation von Teams messen kann", zunächst nicht offensichtlich zusammenhängen. Die bewusste Auswahl dieser sechs Bereiche erfolgte jedoch auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse über erfolgreiche Teamarbeit.

Wissenschaftliche Fundierung und Entwicklungsprozess

Ein wesentlicher Aspekt des 6K-Modells ist seine wissenschaftliche Basis. Der Referent erklärt: "Das haben wir vor knapp vier Jahren zusammen mit Studenten von der Ludwigs-Maximilians-Universität in München entwickelt". Diese Kooperation mit der akademischen Welt verleiht dem Modell Glaubwürdigkeit und stellt sicher, dass es auf fundierten theoretischen Grundlagen basiert.

Die Entwicklung erfolgte nicht isoliert im Unternehmen, sondern in enger Zusammenarbeit mit Forschenden, was eine Balance zwischen theoretischer Fundierung und praktischer Anwendbarkeit gewährleistet. Diese Herangehensweise unterscheidet das 6K-Modell von rein praxisbasierten oder ausschließlich theoretischen Ansätzen.

Praktische Anwendung und Bewährung

Die praktische Erprobung des Modells steht im Mittelpunkt der Darstellung. Der Referent berichtet von umfangreichen Erfahrungen: "Ich glaube, wir haben insgesamt 80 Bewertungen damit durchgeführt". Diese beeindruckende Anzahl von Anwendungen zeigt die intensive Nutzung des Modells im Unternehmen.

Besonders hervorzuheben ist die kontinuierliche Begleitung der Teams: "Wir haben jedes Team mehrmals begleitet". Dies deutet auf einen iterativen Entwicklungsprozess hin, bei dem Teams nicht nur einmalig bewertet, sondern über einen längeren Zeitraum in ihrer Entwicklung unterstützt werden.

Nachhaltigkeit und Leistungssteigerung

Ein zentrales Versprechen des 6K-Modells ist die nachhaltige Leistungssteigerung von Teams. Der Referent formuliert dies als klares Ziel: "dadurch werden sie nachhaltig leistungsfähiger". Diese Aussage impliziert, dass die Anwendung des Modells nicht nur kurzfristige Verbesserungen bewirkt, sondern langfristige Entwicklungen fördert.

Die Nachhaltigkeit ergibt sich vermutlich aus der systematischen Herangehensweise, die alle relevanten Dimensionen der Teamarbeit berücksichtigt und somit ganzheitliche Verbesserungen ermöglicht.

Einfachheit und Ressourceneffizienz

Ein wichtiger Vorteil des 6K-Modells liegt in seiner praktischen Handhabung. Der Referent betont: "das Ganze lässt sich mit einem minimalen Aufwand an Material überall einsetzen und einfach anwenden". Diese Eigenschaft macht das Modell besonders attraktiv für Organisationen, die effiziente Lösungen suchen.

Die Betonung der einfachen Anwendung deutet darauf hin, dass das Modell bewusst so gestaltet wurde, dass es ohne aufwändige Schulungen oder komplexe Infrastrukturen eingesetzt werden kann. Dies senkt die Hürden für die Implementierung erheblich.

Wissenstransfer und Open-Source-Ansatz

Ein bemerkenswerter Aspekt des Vortrags ist die Ankündigung, das Modell anderen Organisationen zur Verfügung zu stellen. Der Referent erklärt: "wir haben uns entschlossen, das Modell auch anderen Organisationen zur Verfügung zu stellen, inklusive Material, Leitfaden, Poster, Kartenset, Einführung und Zeitung".

Diese Entscheidung zeigt eine bemerkenswerte Offenheit und den Willen zum Wissenstransfer. Statt das entwickelte Know-how als Wettbewerbsvorteil zu hüten, wird es der Community zur Verfügung gestellt. Das umfassende Materialpaket deutet auf eine durchdachte Aufbereitung hin, die anderen Organisationen eine einfache Implementierung ermöglichen soll.

Handlungsempfehlungen und Call to Actions

Der Vortrag enthält mehrere konkrete Handlungsempfehlungen:

Sofortige Maßnahmen: - Interessierte vor Ort können sich bereits verfügbare Flyer beim Kollegen André Kobus in Nürnberg abholen - Erste Informationen über das Modell können bereits vor der ausführlichen Präsentation eingeholt werden

Mittelfristige Schritte: - Teilnahme am ausführlichen Vortrag am nächsten Tag um 11 Uhr: "kommt einfach in den Vortrag" - Detaillierte Informationen über Praxiserfahrungen mit dem 6K-Modell anhören - Klärung der praktischen Implementierung des Modells in der eigenen Organisation

Langfristige Perspektive: - Evaluation der Anwendbarkeit des 6K-Modells für die eigene Organisation - Implementierung des Modells zur systematischen Entwicklung selbstorganisierter Teams - Nutzung der zur Verfügung gestellten Materialien für die praktische Umsetzung

Ausblick und Weiterführung

Der Vortrag schließt mit einem klaren Ausblick auf die Fortsetzung am folgenden Tag. Der Referent verspricht eine ausführlichere Darstellung: "Da würde ich euch gerne über unsere Praxiserfahrungen mit dem 6K-Modell berichten". Dies deutet darauf hin, dass der aktuelle Vortrag als Appetizer fungiert und die eigentlichen Details in der Folgesession präsentiert werden.

Die Struktur zeigt eine durchdachte Veranstaltungsplanung, bei der zunächst Interesse geweckt und dann in einer separaten Session vertieft wird. Dies ermöglicht es Interessierten, sich gezielt für die relevanten Inhalte zu entscheiden.

Fazit

Das 6K-Modell der LV 1871 präsentiert sich als praxiserprobter, wissenschaftlich fundierter Ansatz zur Messung und Entwicklung von Selbstorganisation in Teams. Die Kombination aus theoretischer Fundierung, praktischer Erprobung und der geplanten Verfügbarmachung für andere Organisationen macht es zu einem vielversprechenden Instrument für die Organisationsentwicklung. Die sechs Dimensionen Kollegialität, Koordination, Kooperation, Kontrolle, Kompetenzen und Kommunikation bieten einen ganzheitlichen Rahmen für die systematische Verbesserung von Teamleistung.