Frédéric Heinemann - Collaborative Learning im SAP-Ecosystem - Key-User als Mentoren der Zukunft
Frédéric Heinemann - Collaborative Learning im SAP-Ecosystem - Key-User als Mentoren der Zukunft
Frederik von Kyndril präsentierte in diesem Knowledge Café innovative Ansätze zur Transformation der Key User-Rolle in SAP-Projekten. Der Vortrag beleuchtete die chronischen Herausforderungen traditioneller Key User-Konzepte und stellte collaborative Learning-Methoden als Lösung vor. Dabei stand die Aktivierung der "Human Superpowers" im Mittelpunkt - ein Paradigmenwechsel von passiven Trainingsempfängern hin zu aktiven Mentoren und Multiplikatoren der Transformation.
Gliederung und Aufbau des Vortrags
Problemanalyse traditioneller Key User-Ansätze Frederik begann mit einer ehrlichen Bestandsaufnahme der aktuellen Situation: "Ich beobachte das Thema Key User schon die ganze Zeit. Ich weiß nicht, wie es anderen hier geht, aber ich habe so das Gefühl, dass sich das nicht wirklich weiterentwickelt." Er identifizierte strukturelle Probleme, die seit Jahrzehnten bestehen.
Ursachenforschung und Symptome Der Vortrag analysierte systematisch die Gründe für das Scheitern von Key User-Konzepten, von mangelnder Freistellung bis hin zu fehlender Wertschätzung durch Führungskräfte.
Lösungsansätze durch Collaborative Learning Frederik stellte konkrete Methoden vor, wie Key User zu echten Mentoren entwickelt werden können, einschließlich praktischer Beispiele wie dem "Mitmachmittwoch" bei Kyndril.
Implementierungsstrategien Abschließend wurden konkrete Handlungsempfehlungen für die Praxis vorgestellt, mit Fokus auf Empowerment, Sichtbarkeit und nachhaltiger Wissensverankerung.
Kernaussagen des Vortrags
Die Tool-Falle vermeiden "Ich versteige mich jetzt mal, auch wenn ich mich in den SAP-Hallen befinde, aber ich behaupte, es liegt nicht an den Tools." Frederik betonte, dass technologische Lösungen ohne den Menschen nicht funktionieren können.
Key User als Schlüssel zum Erfolg "Die Key-User sind einfach der Schlüssel zum Erfolg" - diese Erkenntnis zog sich wie ein roter Faden durch den Vortrag. Dabei ging es nicht nur um fachliche Kompetenz, sondern um die Rolle als Multiplikatoren und Mentoren.
Motivation durch Sinn und Zweck Ein zentraler Punkt war die Erkenntnis: "Wenn ich selber nicht hinter der Lösung stehe, wie soll ich dann die Motivation auf andere übertragen?" Frederik verwies auf aktuelle Studien zur Mitarbeitermotivation, die zeigen, dass Sinn und Zweckhaftigkeit wichtiger sind als reine monetäre Anreize.
Frühzeitige Einbindung als Erfolgsfaktor "Key User frühzeitig einbinden" wurde als fundamentale Voraussetzung identifiziert. Dabei ging es nicht nur um Information, sondern um aktive Mitgestaltung der Lösung.
Demos statt Diktat Eine besonders prägnante Formulierung war: "Die Key-User, die sollen selbst den Fortschritt des Projektes demonstrieren. Und zwar gegenüber den eigenen Verantwortlichen, den Stakeholders, den Fachbereichen."
Offene Fragestellungen
Während des Vortrags wurden mehrere wichtige Fragestellungen aufgeworfen, die zur weiteren Diskussion anregen:
- Wie kann die Balance zwischen Tagesgeschäft und Projektarbeit für Key User optimal gestaltet werden?
- Welche Rolle spielen Führungskräfte bei der Unterstützung von Key User-Initiativen?
- Wie können gewerbliche Mitarbeiter ohne Büroarbeitsplatz effektiv in collaborative Learning-Prozesse eingebunden werden?
- Wann ist der richtige Zeitpunkt, um unfertige Lösungen zu präsentieren, ohne Verwirrung zu stiften?
- Wie kann die Kontinuität des Wissens nach Projektabschluss sichergestellt werden?
Handlungsempfehlungen
Neue Rollendefinition etablieren Frederik empfahl eine grundlegende Neudefinition der Key User-Rolle: "Key User als Dolmetscher, Fachbereich, IT, Dolmetscher, aber auch zu den Unternehmenszielen." Diese erweiterte Rolle umfasst: - Vermittlung zwischen IT und Fachbereich - Hinterfragen von Standards und Lösungsansätzen - Aktive Teilnahme an Entscheidungsprozessen
Implementierung regelmäßiger Formate Als praktisches Beispiel wurde der "Mitmachmittwoch" vorgestellt - ein regelmäßiges Format, bei dem Key User ihre Themen präsentieren und Fachbereiche zur Beteiligung einladen. Dies schafft Sichtbarkeit und Einfluss für die Key User.
Empowerment durch Eigenverantwortung - Key User sollen selbst Implementierungspiloten durchführen - Frühzeitige Einbindung in Workshops und Ideation-Prozesse - Transparenz über Projektfortschritte und Entscheidungen
Führungskräfte-Enablement Ein wichtiger Punkt war die Notwendigkeit, Führungskräfte zu sensibilisieren: "Die Führungskräfte müssen verstehen, dass die Mitarbeiter, die sie da jetzt haben, die Key-User, nach dem Projekt noch sehr viel wertvoller sind in ihren Abteilungen."
Adoption als Erfolgsmessung Frederik betonte abschließend: "Adoption, Adoption, Adoption, das ist unser Megamonster KPI, wenn ich die Keyuser rankriege, dann habe ich schon mal die erste Schlacht gewonnen."
Der Vortrag machte deutlich, dass erfolgreiche Transformation nicht durch bessere Tools, sondern durch bessere Einbindung und Entwicklung der Menschen erreicht wird. Die vorgestellten collaborative Learning-Ansätze bieten einen vielversprechenden Weg, um Key User von passiven Trainingsempfängern zu aktiven Mentoren der digitalen Transformation zu entwickeln.