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Community Lifecycle

Community Lifecycle

Planung, Start, Aktivierung, Führung und Transformation von Communities lassen sich nicht adäquat als linearer Prozess mit klar definiertem Anfang und Ende darstellen. Hilfreicher ist es, ähnlich wie bei der Entwicklung von Teams oder Produkten, bestimmte Phasen zu benennen, die man in Iterationen durchlaufen kann.

Der Community Lifecycle beschreibt die Phasen des Community-Aufbaus. Die Phasen werden nach Bedarf iterativ durchlaufen. Visualisierung inspiriert durch "Der Community Lifecycle der Robert Bosch GmbH, 2016", Sketchnote von Heidrun Schmidt.

Kreise haben keinen Anfangs- und keinen Endpunkt. Auch die Arbeit in und mit einer Community endet erst dann, wenn sie gemeinsam mit allen Mitgliedern offiziell beendet wurde.

Projekt- oder Produktmanagement?

Wir sind immer wieder Sponsoren von Communities begegnet, die der Auffassung waren: Wenn die Plattform erst mal steht, läuft die Community von selbst. Projekt abgeschlossen.

Erfahrene Community Managerinnen wissen natürlich: So ist das nicht. Auf ihren Erfahrungen beruht das Lebenszyklus-Modell. In ihm spiegelt sich wider, dass der Aufbau einer Community kein “Projekt” im Sinne von “in time, in budget & in quality” ist. Es stößt schnell an Grenzen, eine Community vorab von Anfang bis Ende im Detail durchplanen zu wollen. Die meisten Versuche, in der Planung eine vermeintlich passende, starre Menge an Ressourcen festzusetzen, werden schnell von der Realität eingeholt. So wird auch ein fester Fertigstellungstermin, bei dem vorab definierte Qualitäts- und Abnahmekriterien zu erreichen gewesen wären, zur Makulatur. Und um ehrlich zu sein: Selbst wenn der Plan aufgegangen wäre und "die Community steht" - die Arbeit damit ginge dann logischerweise erst richtig los.

Nein, bei der Weiterentwicklung einer Community denkt man besser nicht in unbeweglichen Meilensteinen und granularen Plänen. Auf Dauer zielführend ist es hingegen, die Community in Schleifen weiterzuentwickeln, mit Prototypen und Experimenten zu arbeiten, ständig das Feedback der Mitglieder aufzunehmen und dieses in die Aktivitäten einfließen zu lassen.

Es würde wohl auf eine falsche Fährte führen, eine Community rein als “Produkt” zu sehen, denn dazu sind die Menschen und die Beziehungsarbeit zu wichtig. Dennoch liegt die angewandte Methodik, mit der ihr eine Community aufzieht und organisiert, näher am Produktmanagement als am klassischen Projektmanagement. Kundenzentrierung (Mitglieder) und ein agiles Vorgehen sind das, was Communities voranbringt. Und zwar nicht bis zu einem früh voraus geplanten Ziel- und Endtermin, sondern bis das letzte Mitglied sie verlässt.

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